Hormon-Cocktail im Badezimmer: So kann Kosmetik uns krank machen
Brustkrebs, Zyklusstörungen oder Hodenkrebs – hormonell bedingte Erkrankungen nehmen zu. Könnte es sein, dass sie mit intensiver Körperpflege in Zusammenhang stehen? Wissenschaftler vermuten, dass chemische Substanzen in Kosmetika das Hormonsystem durcheinander bringen.
- Konservierungsstoffe (Parabene) beeinflussen das Hormonsystem.
- Auch ein gängiger UV-Filter (OMC) wirkt hormonell.
- Luxus-Kosmetik verzichtet selten auf OMC und Parabene.
Shampoo, Spülung, Haarwachs, Duschgel, Körperlotion, Gesichts- und Handcreme – wenn wir morgens aus dem Bad kommen, haben wir Haut und Haare mit einem ganzen Arsenal von Pflegeprodukten bearbeitet. Wie viele chemische Substanzen darin enthalten sind, zeigt die lange Liste kompliziert klingender Inhaltsstoffe. Einige stehen in Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen, weil sie hormonell wirksam sind. Dem „Gift in Shampoos und Cremes“ geht am Mittwochabend um 20.15 Uhr eine TV-Dokumentation im SWR nach.
Endokrine Disruptoren stören das Hormonsystem
In der Sendung der Reihe „betrifft:“ kommt auch Andreas Kortenkamp zu Wort, der führende Wissenschaftler für sogenannten endokrinen Disruptoren (englisch: EDCs). Der Toxikologe geht an der LondonerBrunel University seit Jahren einer Vermutung nach: Gängige Konservierungsstoffe und UV-Filter in Kosmetika greifen in das Hormonsystem ein und sind daher mitverantwortlich für Krankheiten wie Brustkrebs, Zyklus- und Fruchtbarkeitsstörungen, Prostata- und Hodenkrebs oder Zeugungsunfähigkeit. Diese hormonell bedingten Erkrankungen und Störungen nehmen in unserer Wohlstandsgesellschaft zu oder verharren auf hohem Niveau – parallel zum reichlichen Gebrauch von pflegender und dekorativer Kosmetik.